Die Biographie eines großen Mannes
Dieser Artikel besteht aus drei Seiten:
- Schulbildung und erste berufliche Erfolge
- Müller als Bürgermeister und sein Engagement
- Müller und das Bildungswesen
Neue Schulformen dank Müller
Auch durch seine Tätigkeit als Richter erkennt Müller die Missstände im Bildungswesen. Er verfolgt die Entwicklung neuer Erziehungsmethoden. Vermutlich auch angeregt durch seine Freunde Weiße und Rosenmüller, die sich mit der Psyche des Kindes und der Bedeutung der frühkindlichen Erziehung beschäftigt haben, werden Überlegungen zu neuen Schulformen vorangetrieben.
1787 entsteht als Stiftung durch den Verleger Wendler eine Freischule für arme Kinder. Der Stifter stellt dafür Räumlichkeiten in seinem Haus zur Verfügung. In dieser Zeit werden erstmals Nachlässe aus dem Bürgertum gestiftet, die zur Verbesserung der Schulbildung eingesetzt werden sollen.
Im Jahr 1792 eröffnet die Ratsfreischule als erste öffentliche Volksschule und leitet eine Wende im Schulwesen ein. In den Klassen werden Jungen und Mädchen getrennt unterrichtet, eingeteilt in drei Altersgruppen. Neben dem Lesen und Rechnen werden allgemeinnützliche Grundkenntnisse vermittelt. Der Religionsunterricht dient nunmehr auch der sittlichen Erziehung und Erbauung. Der angesehene Lehrer Plato selbst hospitiert in diesen Unterricht und kontrolliert Lehrstoff und Lehrmethoden.
Dadurch herausgefordert treten 1795 die Innungsmeister der Stadt an Müller mit der Bitte heran, eine dem Niveau der Armenschule vergleichbare Bürgerschule einzurichten. Dauthe wird daraufhin zur Planung der Schule auf der Moritzbastei herangezogen.
Tod und Ehrung
Am 1. März 1801 stirbt der anerkannte Bürgermeister Carl Wilhelm Müller in seiner Wohnung in der Johannisgasse 2. Die Beerdigung erfolgt unter großer Anteilnahme der Leipziger Bevölkerung.
Seit 1819 ehren die Leipziger mit einem Denkmal vor dem Hauptbahnhof ihren für die Stadt überaus erfolgreich gewesenen Bürgermeister.
Als zusätzliche und bedeutende Erinnerung an Müller soll das Bürgermeister-Müller-Haus dienen, das seit Ende 2008 notgesichert, saniert und einer neuen Nutzung zugeführt wird.
Foto: Repro eines Gemäldes von Anton Graff. Lizenz: gemeinfrei. Quelle: Wikipedia.
Die Aussagen zum Lebenslauf stützen sich im Wesentlichen auf die Schriften des Vereins für Geschichte Leipzig, Band 3, herausgegeben von Gustav Wustmann 1885
Letzte Aktualisierung: 10. November 2009